Ecologies of Listening, Environmental Entanglements (Collegium Hungaricum Berlin, 2019) Foto: Barbara AntalReady Making #1, Errant Sound 2019, Foto Golo Föllmer
Doing Sounds with Things #2, Errant Sound 2018, Fotos: Marie Letkowski
Janine Eisenächer (*1983) lebt in Berlin und ist seit 2006 als künstlerisch forschen-de Performance- und Klangkünstlerin, Kuratorin und Wissenschaftlerin tätig. In ihren Lecture- und Sound-Performances sowie Klanginstallationen widmet sie sich u.a. den Bedingungen von künstlerischer Arbeit und Zusammenarbeit sowie Fragen zu Formen des Zusammen-lebens, zu Ökologie und Koexistenz. Sie arbeitet vorwiegend mit Objekten und Materialien, mit denen sie akustische Räume durch körpergenerierte und mate-rialbasierte Klänge und Geräusche herstellt. Hierin untersucht sie genauer die Wechselwirkungen zwischen Hör-, Seh- und Tastsinn, wie auch die Bedingungen hörender Koexistenz zwischen Perfor-mer*in und Dingen im Sinne nicht-menschlicher Agenten. Sie präsentierte ihre Arbeiten bisher bei zahlreichen Performance- und Live Art-Festivals sowie bei Klangkunst-Veranstaltungen in Europa, Nordamerika und Aotearoa Neuseeland.
Von 2007 bis 2011 war sie Co-Kuratorin und -Organisatorin der monatlichen Live Art-Veranstaltung Performer Stammtisch in Berlin (mit Jörn J. Burmester und Florian Feigl) und kuratierte zudem in den Jahren 2010 und 2011 die Performance Platform Young Performance Artists (in Kooperation mit IPAH). Seit 2009 ist sie Teil des Vorstands vom Flutgraben e.V., der Berlins größtes selbstverwaltetes Atelierhaus trägt. Hier war sie bis 2015 in verschiedenen Gruppenzusammenhängen geschäftsfüh-rend tätig und co-kuratierte von 2011 bis 2015 das Vereinsprogramm unter dem Titel Inverse Institution (zusammen mit Sönke Hallmann, Lydia Hamann, Kaj Osteroth, Jo Zahn und Inga Zimprich sowie mit weiteren Gästen). In 2017 und 2018 forschte sie mit der Gruppe wwwz – wie wollen wir zusammenarbeiten? (mit Felicita Reuschling und Karolina Dreit) zu Bedingungen der Zusammenarbeit von freischaffenden Kulturarbeiter*innen in Berlin.
Seit 2019 ist sie Mitglied des Klangkunst-Projektraums Errant Sound in Berlin und kuratiert hier die Ausstellungs-, Performance- und VortragsreiheReady Making, innerhalb derer sie zusammen mit der Performance- und Intermedia-künstlerin Steffi Weismann klangpraktische Handlungen mit Dingen untersucht. Außerdem ist sie Co-Kuratorin des europäischen Austausch- und Kooperationsprojektes ANIMA MUNDI - Umweltbeziehungen durch Klangkunst, das der Errant Sound e.V. mit den polnischen und irischen Projektpartnern Miejski Ośrodek Sztuki und Farpoint Recordings betreibt.
Janine Eisenächer hat Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin studiert und ihre Magistraarbeit zum Thema material-basierter Geräusche, Klänge und Töne in zeitgenössischer Performancekunst geschrieben. Derzeit forscht sie zu Formen des Hör- und Handlungswissens im Genre der Sound-Performance.
Darüber hinaus war sie von 2011 bis 2014 kulturpolitisch im Kontext von Haben & Brauchen sowie im Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen aktiv und engagiert sich seit 2019 in verschiedenen Klimagerechtigkeitsbewegungen.